Demokratieschule

Kinderbeteiligung

Als Demokratieschule starteten wir bereits und berichten hier über die laufenden Prozesse der Schule. 

Kinder der Silberbergschule lernen und üben durch die Beteiligung an der Schul- und Kommunalpolitik aktiver Teil einer Demokratie zu sein.

Die Lehrkräfte stellten sich im Vorfeld dabei folgende Fragen:
  • Wie können wir Kinder aktiv dazu befähigen, ein mündiger Demokrat / eine mündige Demokratin zu sein? 
  • Wie können die Kinder Freiheiten, die durch durch das Grundgesetz gewährleitet werden, erkennen und Verantwortung lernen, bestimmte Regeln zu befolgen, um diese zu wahren? 
 
Ziele des Demokratieprojekts: ​​​​​​​​​​
  • Erkenntnis, dass alle Demokratie aktiv mitgestalten können 
  • Kenntnis von Grundstrukturen der Demokratie
  • Einsetzen gegen jegliche Diskriminierung von Minderheiten auf der Basis von Menschenrechten
  • Soziales Lernen: Umgangsformen, Interessen, Konflikte, positives und kritisches Feedback
  • Möglichkeit zum Perspektivwechsel, wenn man beispielsweise als Vertretung einer Gemeinschaft agiert oder argumentiert
  • Soziales Handeln in Form von Sprechen und Zuhören, kooperatives und konstruktives Arbeiten auch mit gegnerischen Parteien
  • Aushandlungsprozesse aktiv mitgestalten
  • Kompromisse schließen, mit denen alle leben können (und müssen)
  • Vielfältige Anlässe zur Sprachgestaltung
  • Darbietung politischer Begriffe in kindgerechter Form
 
Kinder in der Kommunalpolitik

Mit dem Diplom-Sozialpädagogen Udo Wenzl starteten die Klassen 4a und 4b im Schuljahr 2022/2023 das Thema "Kinder in der Kommunalpolitik". Dazu erarbeiteten die Kinder mit Bürgermeister Harald Lotis Fragestellungen zu Aufgaben der Gemeinde in Gruppen aus und stellten ihm viele Fragen (siehe Foto). Die Kinder identifizierten sich mit ihrem Ort und machten Vorschläge aus ihrer Sicht, auch "in Echt" vor einer Gemeinderatssitzung. Dabei wird geachtet, dass es nicht nur um materielle Wünsche geht, sondern um das friedvolle Zusammenleben aller Bürgerinnen und Bürger, zu denen auch Kinder gehören. Durch die Kinderbeteiligung lernen die Kinder ihre Wirksamkeit als Demokraten und Demokratinnen, das Führen von konstruktiven Aushandlungsprozessen sowie ganz nebenbei den Aufbau von den politischen Ebenen.

Artikel der Badischen Zeitung vom 21.04.2023
https://www.badische-zeitung.de/die-jugend-frueh-fuer-die-gemeinde-interessieren--255894367.html

Am 26.06.23 kamen die Pressesprecherin Bettina Streitmüller und der Landtagsabgeordnete des Landkreises Emmendingen, Alexander Schoch, zusammen mit dem Bürgermeister Harald Lotis an die Schule. Durch Vorträge und die Bearbeitung von Fragestellungen lernten die Kinder gemeinschaftlich in Gruppen den Landtag kennen. Es wurde gemeinsam über die Freiheiten, aber auch über die Verantwortung nachgedacht, so diskutierten die Kinder mit Frau Streitmüller über eine Frage eines Kindes: "Muss ich später einmal wählen gehen?"

Am 12.07.23 fuhren die Kinder der Klassen 4a und 4b nach Stuttgart, besuchten die Landtagssitzung und interviewten anschließend in Gruppen Landtagsabgeordnete unterschiedlicher Parteien.

Am 17.07.23 fand die Gemeinderatssitzung statt, die auf 18:00 Uhr vorgezogen wurde, um den Kindern eine Teilnahme zu ermöglichen. Im zweiten Tagesordnungspunkt konnten sie ihre in der Schule erarbeiteten Vorschläge einbringen. 

Artikel der Badischen Zeitung vom 20.07.2023
https://www.badische-zeitung.de/ideen-fuer-einen-kinderfreundlichen-ort

Dieses essenziell wichtige Thema wurde nun in das Schulcurriculum implementiert und wird von nun an in jedem Jahr mit den vierten Klassen durchgeführt. Anknüpfung finden die Kinder dann in der Jugendbeteiligung über die Vereine im Ort, dem Jugendforum.

Bilder dazu können Sie hier sehen https://www.silberbergschule-bahlingen.de/schulleben/klassenprojekte


Kinderparlament (Kipa)

In jeder Klasse wird mit der Klassenlehrerin, meist wöchentlich, ein Klassenrat in einer wiederkehrenden und nach festen Gesprächsregeln abgehalten. Die Belange der Klasse und der Schule werden dort bepsrochen und diskutiert. Einzelne Kinder finden dort Gehör, es wird aber nicht über einzelne Kinder negativ gesprochen, um keinen Nährboden für Mobbing zu bereiten.

Zwei von den Kindern demokratisch gewählte Vetreterinnen und Vertreter aus jeder Klasse gehören zu dem Kinderparlament. In regelmäßigen Abständen finden Sitzungen des Kipas mit zwei dafür geschulten Lehrerinnen statt. In diesen werden die Interessen der Klassen gehört und Inhalte nach einem geregelten Ablauf diskutiert. Themen werden an Entscheidungsträger (Schulleitung, Elternbeirat, Schulkonferenz, Gemeinderat, Bürgermeister...) in demokratischer Art und Weise herangetragen.

Wir berichten von Ergebnissen der Sitzungen in Kürze:
  • Ein Ergebnis der ersten Sitzung wird von uns bereits umgesetzt: Die Kinder wünschten sich in der Pause wieder mit den Kindern aller Klassenstufen spielen zu können und keine getrennten Pausen mehr zu haben. Bisher waren die Pausen für jeweils zwei wechselnde Klassenstufen getrennt. Der Aufsichtsplan wurde so geändert, dass wir auf diesen wichtigen Aspekt der Kinder unmittelbar eingehen können.
  • In der zweiten Sitzung wurde von den Kindern das Bedürfnis an uns herangetragen mehrere gemeinschaftliche Ausflüge im Jahr mit der ganzen Schulgemeinschaft zu gestalten. Sie erklärten es als großes Erlebnis, wenn alle Klassen sich daran beteiligen würden. Uns freute besonders, dass die Kinder einen sehr guten Vorschlag einbrachten - nicht den Besuch eines Freizeitparks - sondern das Interesse das Planetarium in Freiburg zu besuchen. Wir werden diesen Vorschlag im nächsten Schuljahr umsetzen. Vielleicht versuchen wir das erste mal mit der Bahn gemeinsam zu fahren.
  • In der dritten Sitzung verfassten die Kinder einen freundlichen, höflichen Brief an den Turnverein, in dem sie das Kipa erklärten und formulierten den Wunsch die Netze an den Fußballtoren zu erneuern.

Aktuelle Entwicklungen, Stand April 2024
  • Die Fußballnetze sind erneuert worden!
  • Die Fahrt mit dem Zug ins Planetarium wurde mit den Klassen 3/4 durchgeführt, die Klassen 1/2 folgen noch.
  • Das Schild "Pausentreff" hängt am Pausenhof, dort treffen sich Kinder ein, die gerade niemanden zum Spielen haben.
  • Es werden drei große Wünsche zum Abstimmen der Kinder an die Klassen durch die gewählten Kinder herangetragen (denn einen Wunsch können wir vertreten, drei sind zu viel). Welcher es wird zählen die Vertreter/innen des Kipas aus - und beginnen mit der Diskussion, wie sie es umsetzen wollen. Wünsche: A) Himmelsliege auf dem Schulgelände B) Kletterwand auf dem Pausenhof C) Englisch AG.
  • Ein Wunsch musste leider aus Aufsichtsgründen und zu viel Konfliktpotential wieder rückgängig gemacht werden: Die Pausen werden wieder in einem rollierenden System stattfinden. Die Erprobung und Umsetzung hat nicht funktioniert. Auch das müssen die Kinder lernen.

 

 

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